Immobilienfotos trotz schwieriger Lichtverhältnisse

Wenn draußen die Sonne scheint, ist es gerade im Sommer fast unmöglich, Innenräume so abzubilden, dass weder der Ausblick aus dem Fenster überbelichtet ist noch die dunkleren Bereiche des Raums im Schatten untergehen. Auch modernste Kameras haben nicht den Dynamikumfang, um bei Lichtverhältnissen wie im Beispielbild dargestellt befriedigende Bilder zu liefern. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man solche Lichtverhältnisse tunlichst vermeiden. 

 

Die Ablichtung der Innenräume sollte in vielen Fällen sinnvollerweise bei teilweise bedecktem Himmel und /oder bei relativ niedrigem Sonnenstand erfolgen. Dann ist der Dynamikumfang der Kamera nicht ganz so stark gefordert wie in den Mittagsstunden bei blauem Himmel. 

 

Oft genug lässt sich der Fototermin jedoch nicht frei wählen. Der Eigentümer oder Mieter des Objekts kann nicht beliebige Termine anbieten und auf die Wettervorhersage ist auch nur bedingt Verlass. Das Ergebnis können inadäquate Lichtverhältnisse sein.

 

Das mittlere Bild wurde mit den Belichtungseinstellungen erstellt, die die Kamera bei mittenbetonter Belichtungsmessung "vorschlug". Während die Küche links schon ins Schwarze abdriftet, ist rechts der Fensterausschnitt hoffnungslos überbelichtet. Die beiden Bilder oben und unten wurden 2 Blenden dunkler bzw. heller belichtet. Während man Verbesserungen in einem Teil des Bildes feststellen kann, sind andere Teile noch weniger zu gebrauchen, um ein ansprechendes Bild dieser Küche zu erstellen. Eine Belichtungskorrektur bietet alleine also auch keine Abhilfe.

 

Eine Lösung des Problems ist, bei der Bearbeitung auf jeweils "korrekt" belichteten Bildteile zurückzugreifen, um ein Foto abzuliefern, welches den Eindruck vor Ort widerspiegelt. Dazu werden die drei Einzelbilder als Ebenen in das Bearbeitungswerkzeug geladen. Für den Ausblick aus dem Fenster wird sicher die dunkelste Version aus dem unteren Bild genommen. Auch der von der Sonne durch das Fenster beschienene Teil der Unterschränke auf der rechten Seite kommt in der dunkelsten Version am besten heraus. 

 

Je weiter man nach links schaut, desto eher wird man das oberste, hellste Bild als Grundlage für das Ergebnisfoto wählen.Während das Fenster relativ scharf aus dem dunkelsten Bild herausgeschnitten werden kann, muss sonst auf weiche Übergänge zwischen den genutzten Basisbildern geachtet werden. 

 

Mit etwas Übung ist eine solche Bearbeitung recht schnell gemacht. Sie erlaubt erheblich mehr Kontrolle über das Endergebnis als die Verwendung eines HDR-Programms. Unten sieht man beispielhaft das Resultat einer Bearbeitung auf dem dargestellten Weg.

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