Ruhig mal in die Luft gehen!

 

Bei Außenaufnahmen ist es manchmal schwierig, den richtigen Standpunkt für eine repräsentative Aufnahme zu finden. Das lässt sich oft vereinfachen, wenn die dritte Dimension – die Höhe – mit in die Betrachtung gezogen wird. Um dem Effekt, den die Höhe der Kamera auf das Bild hat, näher zu kommen, werden hier einmal vier Fotos gegenübergestellt, die vom selben Standpunkt jedoch aus verschiedenen Höhen fotografiert wurden:

 

a) Augenhöhe (ca. 1,8 m)

b) Kamera am nach oben ausgestreckten Arm (ca. 2,3 m)

c) Kamera auf Einbeinstativ hochgehalten (ca. 4 m)

d) Kamera auf Hochstativ (ca. 5,5 m)

 

Bei diesen Aufnahmen hat das Hochstativ nur eingeschränkten Nutzen
Bei diesen Aufnahmen hat das Hochstativ nur eingeschränkten Nutzen

 

Während bei dem Foto a) aus Augenhöhe das Erdgeschoss den größten Teil des Bildes einnimmt, verkleinert sich dieser Anteil, je höher sich der Kamerastandpunkt befindet, bis das Dach den größten Teil einnimmt.

 

Die Version b) hat sicher seine Berechtigung, c) und d) sind eher für die Kommunikation mit dem Dachdecker interessant als für ein Exposé. Hier ist die Höhe weniger hilfreich. Würde man die Kamera weiter rechts platzieren, sähe das Ergebnis sicher anders aus. Dann würde man z.B. mehr von der Dachterasse sehen, die in das Dach eingelassen ist. Eine größere Entfernung zum Objekt ist sicher auch hilfreich, da dadurch der Blickwinkel auf das Haus flacher wird.

 

Wenn das Objekt an einem Hang steht, gewinnen die Bilder aus der Höhe mehr an Berechtigung:

 

Durch den Einsatz des Hochstativs wird die Abbildung ausgewogener
Durch den Einsatz des Hochstativs wird die Abbildung ausgewogener

 

Während man aus der Augenhöhe (Bild a) nicht viel vom Vorgarten erkennen kann und auch das Dach und die Eingangstür weitestgehend verdeckt sind, werden die einzelnen Teile deutlicher, je höher die Kamera steht. Bild d) ist sicher informativer und wirkt ausgewogener als Bild a).

 

Man sieht, dass jede Höhe durchaus ihren eigenen Charakter hat. Nicht jeder wird sich ein Hochstativ zulegen wollen. Aber die Kamera einmal über den Kopf oder am Einbeinstativ in die Höhe zu halten und ggf. per Selbstauslöser zu steuern, kann schon sehr interessante Effekte haben. Es geht natürlich auch mit einem Dreibeinstativ, das wäre etwas unbequemer, da es schwerer und unhandlicher ist.

 

Wenn gerade eine Drohne mit einer hochwertigen Kamera zu Hand ist, kann man auch damit arbeiten, Einbein- oder Hochstativ sind aber für diese Art der Fotografie ausreichend und leichter zu handhaben. Plant man jedoch z.B. auch ein Video von der Liegenschaft, bietet sich natürlich eine Drohne an, auch die Standbilder zu schießen, so sie denn von einem erhöhten Standpunkt aus erstellt werden sollen.