Was ist in der Fototasche?

 

Welche Dinge benötigt man bei einem immobilienshooting? Hier eine kurze Darstellung, welche Ausrüstung unbedingt benötigt wird und was man eventuell noch zusätzlich mitnehmen sollte.

 

Die Basics

 

Das Wichtigste ist natürlich die Kamera. In meinem Fall handelt es sich um eine Spiegelreflexkamera von Canon, die mit einem APS-C Sensor ausgerüstet ist. Die Frage, welche Sensorgröße für Immobilienfotos gewählt werden sollte, soll an anderer Stelle erörtert werden. Hier nur so viel: Die Anforderungen an Kameras, die die Immobilienfotografie stellt, werden seit Jahren von allen auf dem Markt befindlichen Spiegelreflexkameras und spiegellosen Systemkameras erfüllt.

 

Immobilienfoto, Kamera auf Stativ
Kamera auf Statuv

 

Für ein Immobilienshooting habe ich immer ein Zoomobjektiv von Sigma (10 - 20 mm, 1: 3,5 DC HSM) dabei. Das Objektiv besitze ich schon länger und bin sehr zufrieden damit. Eine Alternative hierzu ist inzwischen das Canon EF-S 10-18mm f/4.5-5.6 IS STM. Das Sigma-Objektiv wird auch mit Anschlüssen für Kameras anderer Hersteller (Nikon, Sony etc.) angeboten.

 

Immobilienfoto, Weitwinkelzoomobjektiv
Weitwinkelzoomobjektiv

 

Da ich bei den Innenraumfotos grundsätzlich mit einem Stativ arbeite, soll auch dies hier genannt werden. Ich nutze ein sehr stabiles und entsprechend schweres Aluminiumstativ mit einer Schnellwechselplatte, das bis zu einer Höhe von 1,90m ausgezogen werden kann. Da ich relativ groß bin und dass Stativ unter anderen auch für Landschaftsaufnahmen benutze, habe ich diese Größe gewählt. Für die Immobilienfotografie reicht ein Stativ von ca. 1,15m völlig aus. Dieses ist auch leichter zu transportieren. Auf Stabilität und ein Schnellwechselplattensystem sollte jedoch auf keinen Fall verzichtet werden.

 

Um fotografieren zu können, fehlen noch zwei Dinge: ein geladener Akku und eine leere Speicherkarte.

 

Immobilienfoto, Akku und Speicherkarten
Akku und Speicherkarten

 

Das ist schon alles, was man benötigt, um weitaus mehr als 90% der Fotos zu machen, die in der Immobilienfotografie benötigt werden.

 

Zur Sicherheit

 

Da immer etwas kaputt gehen kann, sollte man zumindest einen Teil der Ausrüstung mehrfach zur Verfügung haben. In der Reihenfolge der Wichtigkeit:

 

Geladener Ersatzakku: Gerade wenn Akkus schon etwas älter sind, kann es passieren, dass sie nicht das ganze Shooting überstehen. Deshalb habe ich grundsätzlich zwei weitere vollgeladene Akkus dabei.

 

Ersatzspeicherkarten: auch Speicherkarten halten nicht ewig. Deshalb habe ich immer ein paar dabei. Die Geschwindigkeit der Karten ist in der Immobilienfotografie zweitrangig.

 

Zweitgehäuse: Wenn ich mit dem Auto zum Shooting fahre, nehme ich grundsätzlich eine zweite Kamera mit, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.

 

Auf die Mitnahme eines zweiten Objektivs vergleichbarer Brennweite verzichte ich. Sollte wirklich das Objektiv ausfallen, würde ich auf ein Objektiv etwas längerer Brennweite zurückgreifen, dass ich normalerweise ebenfalls dabei habe. Im Zweifelsfall müsste ich dann Panoramen aus zwei oder drei Einzelbildern erstellen.

 

Zusätzlich

 

Ein Fernauslöser beschleunigt die Arbeit während des Shootings. Oft bin ich jedoch zu bequem, den Auslöser aus der Tasche zu holen. Meistens arbeite ich mit dem Selbstauslöser. In Bädern bietet sich das an, da hier die Gefahr besteht, dass ein Spiegelbild des Fotografen mit auf dem Foto erscheint. Hier verlasse ich grundsätzlich den Raum, nachdem ich den Auslöser gedrückt habe. Zusätzlich überprüfe ich nach der Aufnahme, ob nicht doch die Kamera auf dem Foto ist. Durch Verschieben des Stativs oder Änderung der Kamerahöhe lässt sich hier meist Abhilfe schaffen. In Ausnahmefällen retuschiere ich Kamera und Stativ später heraus.

 

Immobilienfoto, Infrarotfernbedienung und Staubpinsel
Infrarotfernbedienung und Staubpinsel

 

Da es ab und zu Sinn ergibt, ein Panorama zu erstellen (Aussicht, Garten, große Räume etc.) nehme ich zumeist auch einen Nodalpunktadapter mit.

 

 

Ein paar Objektive, die bei der Außenaufnahme oder bei der Fotografie von Details zum Einsatz kommen können, sind auch in der Fototasche. Hier seien nur zwei Festbrennweiten genannt: 24mm 1: 2.8 EF-S STM mm(Pancake) von Canon und 50mm EF 1:1.8 II, ebenfalls von Canon.

 

Immobilienfoto, Zwei Objektive mit fester Brennweite
Zwei Festbrennweiten

 

Ein Blasebalg/Objektivpinsel ist immer dabei, falls doch einmal Staub auf der Frontlinse zu finden ist.

 

Ein ND-Filter kann nützlich sein, wenn das Objekt in einer stark frequentierten Gegend liegt. Durch eine extrem lange Belichtungszeit können hier vorbeifahrende Autos oder sich bewegende Fußgänger aus der Aufnahme verbannt werden. Entsprechendes gilt für Innenaufnahmen von öffentlichen Gebäuden (Hotels, Einkaufszentren etc.). Ich nehme verschiedene Stärken mit.

 

Immobilienfoto, HD- und Pol-Filter
HD- und Pol-Filter

 

Ein Polarisationsfilter schwächt Spiegelungen von glänzenden, nicht metallischen Oberflächen ab. So können z.B. Bodenbeläge (Mamor, Laminat etc.) besser auf den Aufnahmen erkennbar werden.

 

Blitze und Funkauslöser dienen gelegentlich dazu, dunklere Ecken z.B. in Fluren aufzuhellen. Auf Lichtformer hierfür verzichte ich zumeist. Im Allgemeinen gibt es eine weiße Decke, Wand oder Tür, die man zum indirekten Blitzen nutzen kann, um das Blitzlicht natürlicher wirken zu lassen.

 

Je nach Lage des Objektes nutze ich mein Hochstativ um einen besseren Kamerastandpunkt zu erreichen. In ganz seltenen Fällen kommt auch das Helipac mit.

 

Der Einsatz dieser zuletzt genannten Ausrüstungsgegenstände ist die Ausnahme. Wie schon geschrieben lassen sich mit aufnahmebereiter Kamera und Stativ die meisten Aufträge im Immobilienbereich abwickeln. Die genannte zusätzliche Ausrüstung ermöglicht es mir jedoch des öfteren, den Auftraggeber zusätzlich zu überraschen und zufriedenzustellen.