Der Ausblick

 

Bei der Auswahl einer Immobilie fallen auch Dinge ins Gewicht, die von niemandem gebaut oder installiert worden sind. Dazu gehört unter anderen auch die Aussicht. In vielen Fällen ist die Aussicht nicht weiter von Interesse. Dort wo sie interessant, schön oder außergewöhnlich ist, kann sie das ausschlaggebende Argument für oder gegen eine Immobilie sein. Zum Beispiel erhöht in Köln die Tatsache, dass von einem Fenster aus der Dom zu sehen ist, den Wert der Immobilie erheblich.

 

Bei Innenaufnahmen ist es häufig besser, wenn kein sonniges Wetter herrscht. Die Kontrastunterschiede zwischen dem Raum und dem Blick nach draußen müssen häufig ausgeglichen werden. Bei den Außenaufnahmen, also der Darstellung des Gebäudes von außen und der Aussicht ist ein leicht bewölkter Himmel vorteilhaft. Ist die Sonne gerade hinter einer Wolke verschwunden, gibt es keine zu starken Kontraste, durch das Blau des Himmels wirkt die Aufnahme jedoch angenehm. Gerade z.B. im Herbst gibt es solche Aufnahmebedingungen oft wochenlang nicht. Eine Ausweichmöglichkeit ist es, einen im Sommer aufgenommenen freundlichen Himmel in die Aufnahmen hinein zu kopieren. Ein heiterer Himmel zum Aufnahmezeitpunkt ist in jedem Fall angenehmer und weniger arbeitsintensiv für den Fotografen.

 

Hat die Immobilie eine interessante Aussicht, so sollte man diese auch dokumentieren. Dabei gilt das Gleiche wie bei Innenaufnahmen auch: Die Aufnahmen sollten die Realität positiv darstellen jedoch nicht übertrieben beschönigen:

 

Immobilienfoto: Gegenüberstellung eines "Ausblicks" einmal mit dem Teleobjektiv und einmal mit einem leichten Weitwinkel aufgenommen.
Der "Ausblick" auf dem linken Bild ist in Wirklichkeit nur zu erahnen

 

Auf den linken Bild erkennt man den Blick auf eine Kirche. Diese Aussicht ist durchaus vorhanden, wenn der Interessent jedoch vor am Ort ist, muss er feststellen, dass es sich hier um einen weiter entfernten Ausblick handelt. Auf dem rechten Bild wird deutlich, wie weit das links dargestellte wirklich entfernt ist. Im Normalfall wird sich der Interessent getäuscht fühlen. Beim Beispiel des Kölner Doms mag es sich etwas anders verhalten. Aber auch hier sollte wenigstens textuell auf die tatsächliche Entfernung hingewiesen werden.

 

Bei der positiven Darstellung der Aussicht sollte beachtet werden, dass die Tageszeit und damit der Sonnenstand einen erheblichen Einfluss auf die Bildwirkung hat.

 

Immobilienfoto: Gegenüberstellung der Ansicht einer Ortschaft bei unterschiedlichem Sonnenstand.
Ein leicht veränderter Sonnenstand kann den Bildeindruck schon sehr beeinflussen

 

Die beiden Bilder in dem Beispiel wurden im Abstand von wenigen Stunden geschossen, die Wirkung ist durchaus unterschiedlich. Am einfachsten stellt man vor Ort fest, ob es nicht vielleicht besser ist, in ein paar Stunden wiederzukommen oder in den Morgenstunden des nächsten Tages. Ggf. kann der Immobilienanbieter bereits im Vorfeld einen Tipp geben, wann die Aussicht am besten zu fotografieren ist. Das kann Zeit und Arbeit ersparen.

 

Die Auswahl des Standpunkts für die Fotografie der Aussicht sollte nicht unterbewertet werden. Auf den folgenden Bildern unterscheiden sich die beiden Standpunkte nur um ein Zimmer weiter rechts oder links und ein Stockwerk tiefer oder höher. Welche Standpunkt nun der "bessere" ist, muss man vor Ort gar nicht entscheiden. Die bessere Vorgehensweise ist es, verschiedene Standpunkte zu wählen und die Auswahl dann in Ruhe am Computer zu treffen. Das gilt übrigens nicht nur für diese Art von Fotos.